RELIQUIEN 3010 /Vernissage 8.10.


'The way to your heart', Kevin Gray
'The way to your heart', Kevin Gray

„Die Zukunft als ein Versprechen, welches jede Sekunde immer wieder aufs Neue eingelöst werden muss, ist Vater der Ungewissheit und Mutter der Spannung. Kind ist das Leben selbst.“ (Marnic Circus)

 

Verschiedene KünstlerInnen haben ihre Augen verdreht und lassen die BesucherInnen an ihren Visionen teilhaben; entstanden ist ein Querschnitt der freien Kunstszene in Bremen. Die Schrecken der Gesellschaft werden farbintensiv inszeniert, bewegte Bilder zum Stehen gebracht und die Vakanzen futuristischer Architektur bloßgelegt. Praktische Vorschläge für elektro-organische Hybridspezialisierungen stehen neben einem utopischen Blick auf die Liebe als Kraftakt der Entscheidung. Auch gibt es anti-Luxus-Werke aus Liegengelassenem und die Möglichkeit mit Diktatoren zu Kuscheln.

 

RELIQUIEN 3010 wird am 8.10. mit der Schlüsselübergabe eröffnet und ist dann bis zum 26.10. jeden Veranstaltungstag von 18.30 Uhr bis 20 Uhr (Veranstaltungsbeginn) geöffnet und wird frühestens eine Stunde nach Veranstaltungsende geschlossen. Der Eintritt ist kostenlos.

 

 

Die KünstlerInnen und ihre Werke

 

Marnic Circus ist eine Bremer Künstlergruppe, die seit ca. sechs Jahren besteht. Schwerpunkte der künstlerischen Arbeit liegen im Bereich Malerei, Film und Installation. Die ausgestellten Werke sind größtenteils aus weggeworfenem, aussortiertem und liegengebliebenem Material. Absicht von Marnic Circus ist es, dem vom Luxusdenken gesteuerten Vergessen entgegen zu wirken, um somit den Betrachter die ihn umgebenden Potenziale besser erkennen und nutzen zu lassen.  // marniccircus.de //

 

Karin Demuth hält es, auch wenn sie auf der Sonnenseite mitspielen darf, für bedenkenswert, dass derzeit 20% der Menschen 86% der Rohstoffe dieser Erde verbrauchen. Sie nutzte Rohstoffe um drei Lenticularfolien Bilder (42cm x 29 cm) herzustellen, die ironische Vorschläge für elektro- organische Hybridspezialisierungen zeigen. Geboren 1984 in Altenkirchen studiert sie seit 2009 grundständig an der Kunsthochschule für Medien in Köln. //Karin bei aquamiserable.de //

 

Die gebürtige Österreicherin Rebecca Marent wohnt und arbeitet künstlerisch im Verein schule 21 in Hemelingen und ist Sozialpädagogin in Tenever. Ihr Kissenarrangement „huddle against dictators“, befasst sich mit Macht, Korrumpierung und der Beeinflussung durch moralische Vorstellungen.  

 

Kevin Grays „The way to your heart“ zeigt, dass Zukunft auch immer etwas mit Entscheidung zu tun hat. Eine utopische Vorstellung von Liebe, die nicht von selbst zu einem kommt, sondern eine Art Entscheidung ist, die Kraft und Überwindung kostet, betrachtet er als Teil dessen. Geboren und aufgewachsen in Bremen lebt und arbeitet er seit 2003 in Berlin.  // myspace.com/kevinngray  //

 

„access dystopia“ ist eine siebdruckgrafische Bearbeitung von Standbildern aus dem Film Blade Runner von Lisa Simon. Sie befasst sich mit der Aussagekraft von Fotografie im Zeitalter des technischen Wandels, dem Verlust von Realität und der Verfolgung und Entdeckung eines Feindes, der sich gar nicht so sehr von uns unterscheidet. Lisa Simon studiert Kunst auf Lehramt an der Uni Bremen. Ihr Beitrag zur Ausstellung entstand im Rahmen ihrer Bachelorarbeit.

 

Die ausgestellten Arbeiten von Johannes Wissing entstanden im Rahmen des Studiums der Malerei (Universität Vechta) und setzen sich mit futuristischen Architekturutopien auseinander. Was bleibt? Leere Innenräume. Werden wir so in Zukunft hausen? Wissing, geboren 1980, lebt in Bremen und arbeitet seit 2007 im Künstlerhaus Güterbahnhof Bremen.

 

Auf großformatigen Leinwänden befasst sich Daniel Rossi mit gesellschaftlichen Abgründen. Für die Ausstellung hat er dystopische Szenarien gewählt, die die gegenwärtigen und zukünftigen Schrecken unserer Gesellschaft mit Ironie und kräftiger Farbigkeit inszenieren. Rossi, geboren 1985, lebt in Vicenza und Bremen und studiert an der HfK Bremen bei freie Kunst/Malerei.

 

Carolin Kammler studiert seit 2007 an der Hfk in der Klasse von Yuji Takeoka in Bremen.
Sie installiert Fäden in Räumen und schafft so multistabil warnehmbare Geflechte. Diese Geflechte stehen für Kommunikation und Vernetzung der Gesellschafft aus Vergangenheit und sich daraus entwinkelnder Zukunft.