Beteiligte
Alina Hagenschulte
Felix Lübkemann
Julia Arroja da Silva
Tobias Turowski
Aufführungstermine
10.-12. Mai + 18./19. Mai
Schlachthof /Magazinkeller (Findorfstraße 51, 28215 Bremen)
Beginn 20h
Eintritt 8/6€
Reservierungen bitte direkt beim Schlachthof: info@schlachthof-bremen.de oder 0421-377750.
3./4. Juni
Lila Eule (Bernhardstraße 10, 28203 Bremen)
Begin 20h
Eintritt 8/6€
Reservierungen bitte über unser Kontaktformular.
Die reservierten Karten bitte bis 20min vor Veranstaltungsbeginn abholen, danach gehen sie in den Weiterverkauf an der Abendkasse.
--Im Rahmen des Hamburg Fringe--
17. Juni
Frappant e.V. in der Viktoria-Kaserne (Bodenstedtstraße, 22765 Hamburg)
18h
Eintritt 11/7€
Alle Infos zum Vorverkauf gibt es hier.
Das Stück
Keine Sofas. Keine Liebe. Keine Pause. Nacheinander kommen die Toten Joseph, Ines und Estelle im kargen Magazinkeller an. Ines will Estelle. Estelle will einen Mann. Joseph will seine Ruhe. Auf ewig unerfüllte Wünsche. Selbst die erhoffte Folter bleibt aus. Man wartet. Man wäre gerne anderswo und wagt den Abgang nicht. Man wartet. Der Kellner ist nett.
Die Inszenierung von Sartres Klassiker des existenzialistischen Theaters ist eine wohlkomponierte Etüde über Macht und Manipulation. Mit minimaler Requisite wird eine Geschichte über drei Menschen erzählt, die keine Möglichkeit mehr haben, zu handeln oder sich zu ändern. Die einzig daraus bestehen, dass sie von anderen gesehen werden. Doch wer die Aufmerksamkeit im Leben genossen hat, will deswegen nicht auch nach dem Tod ständig beobachtet werden. Wenn Blicke leben lassen... Wer will da wegsehen?
Der Autor
Jean-Paul Sartre (1905-1980) zählt zu den produktivsten und einflussreichsten Philosophen des 20. Jahrhunderts. Er war Lehrer, Romancier, Dramatiker, Philosoph und Publizist. Die Texte des politischen Aktivisten wurden vom Vatikan auf den “Index der verbotenen Bücher” gesetzt. Im Zentrum seines Denkens steht der zur Freiheit verdammte Mensch, der sich innerhalb kultureller Zwänge immer wieder neu positionieren kann und muss.
Der “Wert” von Sartres literarischem Werk ist vieldiskutiert. Seine Romane, Erzählungen und Dramen werden nicht selten als bloße Beispiele seines philosophischen Denkens disqualifiziert, die für sich keine ästhetische Qualität besäßen. Insbesondere die Geschlossene Gesellschaft ist als “Thesenliteratur” verschrien. In dieser aktualisierten Inszenierung wird jedoch deutlich, wie souverän sich Sartre in der theatralen Ästhetik bewegt und seinen Text sich im Moment der Aufführung selbst transzendieren lässt.
Die Geschlossene Gesellschaft wurde 1944 uraufgeführt.