Regie/Co-Regie: Christian Psioda und Michel Büch
Es spielen: Ole Schmitt als Henri, Sarah Schöneich als Sonja, Julia Hajek als Ines, Felix Lübkemann als Hubert
Bühne: Tonja Clemente
Kostüm: Wiebke Strombeck
Licht und Ton: Marius Roskamp
Das Stück
Zwei Ehepaare. Ein quengelndes Kind. Ein leerer Kühlschrank. Der Astrophysiker Henri sieht nach dreijähriger Forschung endlich wieder der Veröffentlichung einer wissenschaftlichen Arbeit entgegen. Zusammen mit seiner Frau, der wortgewandten Juristin Sonja, hat er seinen potentiellen Förderer Hubert Finidori samt Gattin Ines zum Abendessen geladen. Als diese jedoch einen Tag zu früh vor der Tür stehen, ist die Katastrophe vorprogrammiert. Zu allem Übel verkündet der selbstgefällige Hubert eine Hiobsbotschaft: Eine Konkurrenzschrift zu Henris Forschungsthema soll just veröffentlicht worden sein.
Vor diesem Hintergrund reflektiert die Autorin Yasmina Reza ein Spektrum gesellschaftlicher Machtverhältnisse. Notdürftig unter Konventionen verborgen bilden Eitelkeit, Geltungssucht, Sozialneid und Versagensangst den Nährboden für einen subtilen Alptraum voll tragischer Banalitäten. Drei Mal Leben ist ein künstlerisch elegantes und psychologisch präzises Stück, das einen Abend voller Komik und zwischenmenschlicher Bitterkeit zugleich verspricht.
Die Autorin
Yasmina Reza wurde 1957 in Paris als Tochter eines iranischen Ingenieurs und einer ungarischen Geigerin geboren. Dort studierte sie auch Soziologie und Theaterwissenschaft. Sie war Schauspielerin, Musikerin und später Autorin. Für Roman Polanski schrieb sie die Theaterfassung von Kafkas Verwandlung. Ihre Theaterstücke wurden in über 30 Sprachen übersetzt und weltweit aufgeführt. 1994 hatte sie mit Kunst einen Welterfolg und gilt inzwischen als meistgespielte Theaterautorin der Gegenwart.
Yasmina Rezas Stücke sind unterhaltsam und nachdenklich, nie sentimental oder selbstgefällig. Sie handeln von den ältesten Neigungen der Menschen und erzählen von den Komödien des Verstandes
und der Politik der Gefühle. Dabei ist sich die Autorin der Ungewissheit der Dinge, der Zerbrechlichkeit und der Einsamkeit der Menschen immer bewusst und hält mit viel Ironie und Eleganz
Abstand, so wie es auch ihre Theaterfiguren tun, die alle Gescheiterte und Geschundene sind in einer Welt, die sie nicht mehr verstehen, die zu brutal und zu modern für sie ist. Inspiriert von
Botho Strauss interessiert sie das scheinbar Nebensächliche, das winzige zwischenmenschliche Detail, an dem sich die oft tragikomische Tragödie ihrer Figuren offenbart.
Aufführungstermine
01./02./03. + 20./21./22./23./24. Oktober 2008 - 20 Uhr
Theaterhaus Schnürschuh, Buntentorsteinweg 145, 28201 Bremen
Tickets direkt beim Schnürschuh Theater
Fon: 0421 / 55 54 10, Fax: 0421 / 55 65 35, E-Mail
18. Oktober 2008 - 20 Uhr
Das Andere Kino, Sedanplatz 26a, 31275 Lehrte
Tickets direkt im Anderen Kino
Fon: 05132/57442, Fax: 05132/54846